Orang Utan Tour im Leuser Nationalpark in Sumatra

Schon lange stand eine Tour zu den letzten freilebenden Orang Utan in Sumatra auf unserer Bucketlist. Im September 2022 haben wir uns diesen Traum erfüllt und waren für 3 Tage im Dschungel. Die meisten Touristen gehen nach Bukit Lawang, um dort eine Tour zu machen. Eine sehr gute Alternative ist jedoch die Tour ab Ketambe. Es gibt zwischen diesen beiden Orten zwei Unterschiede, aber dazu später mehr. 

Wenn du auch auf der Suche nach einer tollen und authentischen Tour durch den Dschungel Sumatras bist und die letzten freilebenden und vom Aussterben bedrohten Orang Utans sehen möchtest, dann bist du auf dieser Seite genau richtig. Hier findest du also alle Infos zur Tour, Kosten, Anfahrt, Unterkunft und unseren persönlichen Bericht, was wir in den 3 Tagen erlebt haben. Wenn wir eines vorab schon sagen können, dann ist es, dass die Tour definitiv anstrengend war. Aber wenn man seinen ersten Orang Utan gesehen hat, dann sind alle Anstrengungen vergessen.

Inhaltsverzeichnis: Bukit Laweng oder Ketambe Ι Unterkunft in Ketambe Ι Infos zur Orang Utan Tour Ι Unser Bericht zur Orang Utan Tour in Sumatra

Orang Utan Tour Sumatra Start

Orang Utan Tour in Sumatra  • Bukit Lawang oder Ketambe , was ist besser?

Um ein Orang Utan in Sumatra sehen zu können, muss man entweder nach Bukit Lawang oder Ketambe fahren. Dabei kannst du entscheiden, ob du halb wilde oder wilde Orang Utans sehen möchtest. Wir erklären dir den Unterschied der beiden Orte.

Wir hatten es ja oben schon einmal angeschnitten, dass es einen Unterschied  zwischen der Tour in Bukit Lawang und Ketambe gibt. Die meisten Touristen fahren eher nach Bukit Lawang, da sie die bekanntere ist und es näher am Flughafen Medan liegt. Man kann hier garantiert welche sehen, anders ist es in Ketambe. Dort leben wilde Orang Utans, die nicht an Menschen gewöhnt sind und man Glück haben muss, um sie zu sichten.

Wir haben lange recherchiert und sind sofort auf Bukit Lawang gestoßen, jedoch haben wir immer wieder gelesen, dass die Orang Utan hier nur halb wild und an Menschen gewöhnt sind. Unsere Suche ging also weiter, bis wir darauf gestoßen sind, dass es hier von 1973 bis 2002 ein Rehabilitationszentrum gab. In den 80er Jahren wurden hier dann die ersten Dschungeltrekks angeboten und seit dem kommen immer mehr Touristen, um diese Tour zu machen. Entlang der Wanderwege sollen Fütterungsstationen sein, die die Tiere somit an Menschen gewöhnten. Das ist natürlich nicht mehr das natürliche Verhalten von den Tieren.

Orang Utans in Ketambe 

In Ketambe wiederum sind die Orang Utan komplett wild, werden nicht gefüttert und nähern sich dem Menschen auch nicht. Mit Glück kommen sie auch mal etwas weiter runter vom Baum, aber dort wirst du es nicht erleben, dass sie sich auf den Boden setzen und auf Essen warten. Auch hier hat man trotzdem die Chance welche zu sehen, auch wenn es nie eine Garantie gibt, da sie eben komplett frei sind und selber auf Nahrungssuche gehen. Unser Guide hat sich auf unserer Tour sehr viel Mühe gegeben, um nach Bäumen Ausschau zu halten, die Früchte tragen. 

Anfahrt zur Orang Utan Tour in Sumatra – Ketambe 

Mit dem Flugzeug muss man zuerst nach Medan fliegen. Das ist der nächstgelegene Flughafen und Ausgangspunkt, um nach Ketambe zu kommen. Am besten du checkst schon frühzeitig die Preise bei Skyscanner* und stellst dir ggf. einen Preiswecker. So bekommst du den günstigsten Flug angezeigt. 

Anfahrt vom Flughafen Medan  nach Ketambe 

Der Weg von Medan nach Ketambe hat es in sich, denn egal, ob mit dem privaten Taxi oder Bus, du brauchst mindestens 8- 10 Stunden.

Der günstigste Weg ist, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, man muss hier etappenweise  umsteigen und unregelmäßige Abfahrtzeiten und Stress in Kauf nehmen. Die Umstiege würden dann so aussehen: Flughafen Medan (Zug oder Bus) → Medan Stadt (Minibus oder Taxi) → Kutacane (Minibus oder Sammeltaxi) → Ketambe (Sammeltaxi). Du kannst so schon ab 30 € oder sogar noch günstiger nach Ketambe kommen.

Wir haben uns gleich für die bequemere Variante entschieden und ein privates Taxi von der Unterkunft gebucht. So mussten wir nicht umsteigen und da wir beide Male sowohl Nachts ankamen und nachts auch wieder zurückgefahren sind, war uns das so am liebsten. Für die Hin- und Rückfahrt haben wir beide 2.800.000 Rupien (ca. 185€)/544 Km bezahlt. Wenn du genauere Infos zu den öffentlichen Verkehrsmitteln haben willst, dann schau mal hier vorbei. Die Unterkunft von uns hat das sehr gut zusammen gefasst. 

 

Unterkunft in Ketambe  

Wir können dir das Friendship Guesthouse empfehlen, denn die bieten auch gleichzeitig die Touren zu den Orang Utans an. Es gibt zwei Bungalow Kategorien zur Auswahl, das günstigste kostet schon 6 € die Nacht, ist aber auch wirklich sehr einfach gehalten. Ein Bett mit Mückennetz, Ventilator und einfaches Bad ohne Dusche. Als wir aus dem Dschungel kamen haben wir einen besseren Bungalow genommen, der dann auch eine Dusche hatte. Das besser ausgestattete Bungalow  kostete 150.000 Rupien (10€ ). Schau am besten Mal beim Friendship Guesthouse vorbei. 

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Reisekreditkarte
Einfacher Bungalow ohne Dusche

Infos zur Orang Utan Tour in Sumatra- Ketambe 

Jetzt kommen ein paar wichtige Infos zur Tour durch den Dschungel, denn es werden mehrere Touren vom Friendship Guesthouse angeboten. Es gibt Tagestouren, aber auch Mehrtagestouren zwischen 2 und 6 Tagen. Die Touren werden individuell gestaltet, das heißt du oder mehrere Personen gehen in den Dschungel, mit einem Guide und Koch. Wenn du glaubst, dass du dort auch alleine reingehen kannst, müssen wir dich leider enttäuschen. Es ist zwingend anzuraten, mit einem erfahrenen Guide loszugehen. 

Wie viel kostet eine Tour ?

Die Kosten für die Tour richten sich nach den Tagen, die du im Dschungel bist. Wir haben für 3 Tage/2 Nächte 180 € bezahlt (für uns beide). In diesem Preis war der Guide, Koch, Frühstück, Mittag und Abendessen, Schlafmatten, Schlafsack und Socken gegen Blutegel inklusive. Trinkgeld haben wir den beiden Guides noch extra gegeben. 

Das sollte in dein Gepäck für den Dschungel 

Da es im Dschungel abends kalt werden kann und tagsüber sehr warm ist, aber auch mal regnen kann, solltest du dich nach dem Zwiebelprinzip richten. Also Regenjacke, dünner Pullover und T Shirt. Über all unsere Klamotten waren wir dankbar, haben genau richtig gepackt. Die Wanderhose war goldwert, denn sie war ein Allrounder und hat uns vor Moskitos, Sonne, und Dreck geschützt. Außerdem war sie schnell wieder trocken.

Da das Wasser aus dem Fluss abgekocht wird, empfehlen wir dir Brausetabletten mitzunehmen, um den Geschmack erträglicher zu machen. Elotrans und Kohletabletten solltest du auch einpacken, es kann sein das dein Magen empfindlicher reagiert und dann ist der Durchfall vorprogrammiert. Wir hatten Gott sei dank keine Probleme, aber haben es vorsichtshalber mitgenommen. 

Damit du nichts vergisst und gewappnet bist, stellen wir hier eine Liste zusammen, was wir dabei hatten.

Packliste 

Unser Bericht zur Orang Utan Tour in Sumatra

Einreise in Medan 

Nach unserem Flug von Thailand nach Medan ging es noch für weitere 9,5 Stunden nach Ketambe. Die Einreise war stressiger als gedacht, denn wir mussten unsere Coronaimpfnachweise vorzeigen, noch was ausfüllen für die Einreise und das Visa on Arrival bezahlen. Das Ganze hat 74 € gekostet und wir hatten Glück noch einen Notgroschen beizuhaben. Ein ATM gab es nämlich nicht, Gott sei Dank konnten wir das mit Euro bezahlen.

Die ganze Einreise hat uns ziemlich Zeit gekostet, die Backpacks kamen dafür aber relativ schnell. Draußen wurden wir dann vom Taxi Fahrer empfangen, haben dort noch schnell Geld abgehoben, Wasser gekauft und dann ging es um 15:45 Uhr los. 

9,5 Stunden Autofahrt • Medan nach Ketambe 

Die Fahrt war alles andere als schön und komfortabel, es war eher eine Achterbahnfahrt. Anfänglich war es noch ganz bequem und von Stunde zu Stunde wurde es unbequemer. Die ersten Eindrücke von Medan waren auf jeden Fall, untouristisch, stellenweise hektischer Verkehr und viele alte Häuser.

Wir sind zwei Stunden gefahren und dann gab es einen Fahrerwechsel. Die beiden, die uns vom Flughafen abgeholt haben, sind ausgestiegen und jemand neues ist eingestiegen. Nachdem wir eine weitere Stunde gefahren sind, haben wir den Fahrer gefragt, ob er beim Supermarkt halten könnte. Wir hatten mittlerweile mega Hunger und haben uns da ordentlich mit Keksen und Cracker eingedeckt. Mittlerweile war es schon sehr spät, wir sind immer wieder eingenickt und haben geschlafen. In allen möglichen Positionen haben wir uns versucht irgendwie bequem hinzulegen, hat mal besser Mal weniger gut geklappt. Die Klimaanlage war so kalt, dass meine Nase fast abgefallen ist und im Hintergrund lief schon seit Stunden K-Pop Musik. 

Der Fahrer hielt zwischendurch an, wir hätten essen können, aber waren noch so satt und deswegen nur kurz die Beine vertreten. Um 23:30 Uhr war ein weiterer Fahrerwechsel. Im Halbschlaf hatte man mitbekommen, als ein erneuerter Herr sich ans Steuer setzte und der, der bisher gefahren ist, sich auf den Beifahrersitz setzte. 

1 Uhr , wir waren endlich da

Mit den Worten, “ Welcome in the Jungle“ waren wir dann um 1 Uhr, mitten in der Nacht, da. Es begrüßte uns der Herr von der Unterkunft, er zeigte uns den Bungalow für die Nacht und sagte, dass wir erstmal ausschlafen sollen.

1. Tag , Unsere Orang Utan Tour in Sumatara startete nun 

Es war so weit, wir sind erstaunlich früh wach geworden, es war 7 Uhr und wir machten uns bereit für den Tag. Zuerst gab es Frühstück im Restaurant von der Unterkunft, da haben wir jede Menge bestellt. Omelette, Toast und Eierkuchen.

Nachdem wir uns gestärkt haben, ging es los, wir wanderten ein Stück hoch, sind dann rein in den Dschungel und eine Stunde später ist es passiert. Unser erster Orang Utan. Rijar, unser Guide, rief zu uns Orang Utan, wir schauten wie wild um uns und haben ihn gesehen, aber er saß sehr weit oben in den Bäumen. Fotos, Videos, selber gucken, wir kamen gar nicht hinter her. Rijar erzählte uns das es ein relativ junger sein muss, denn er war ganz schön schnell unterwegs und das soll wohl typisch für jüngere sein.

Nachdem er in den Bäumen verschwand, liefen wir weiter, tief in den Dschungel rein. Es ging über Stock und Stein, an kleinen Bächen vorbei und dann machten wir eine Pause. 

Wo wir da so saßen, riesigen Ameisen beim Nest bauen, beobachten, wollten wir weiter, doch dann rief Rijar erneut, Orang Utan. Als wäre es so gewollt gewesen, kam einfach noch einer vorbei. Der bewegte sich deutlich langsamer, sah auch anders aus und wir bekamen ihn diesmal besser auf die Linse. Auch wenn es immer wieder schwierig ist, weil sie weit oben sitzen. Er schaute sogar runter, als würde er wissen wollen, was wir da treiben. So cool, vor allem das wir einen zweiten gesehen haben. Wow, was für ein toller Start.

12:30 Uhr waren wir an der Campsite 

Gegen Mittag waren wir an der Campsite für die Nacht angekommen. Der Koch war schon da und kochte, während wir uns hinhockten, ein Ingwer Tee getrunken haben und kurz die Beine ausruhten. Da die Campsite direkt am Bach lag, sind wir gleich neugierig gucken gegangen. Danach ruhten uns bisschen auf der Matte aus und dann war das Essen schon so weit. Es gab Nudeln mit Gemüse, Chips, Gurke, Tomate und Ei. War richtig lecker und einfach zubereitet.

Nach dem Mittag essen haben die Jungs, also der Guide und Koch, nebenbei das Zelt aufgebaut,  dass bestand aus Stöckern und einer Plastikplane. Unten auf den Boden wurde eine große Plastikmatte ausgelegt mit zwei ISO Matten und wir schmissen unsere Schlafsäcke und Rucksäcke rein, fertig.

Nachmittagswanderung um 14:30 Uhr

Am Nachmittag haben wir uns nochmal zur Wanderung aufgemacht, diesmal nur mit einer Wasserflasche und Kamera gewappnet. Zuerst sind wir wieder in den Dschungel reingelaufen, durch Matsch, an kleinen Bächen lang und dann haben wir eine Liane entdeckt. Rijar meinte, er würde mal probieren, ob sie hält, wenn man sich ran hängt, es hat nicht lange gedauert. Dann hing er da und freute sich zu schaukeln. Er meinte, es müsste halten, wenn sich jeder von uns dran hängt. Marius hat es ohne zu zögern gemacht und ich hab mich erst nicht getraut, dachte mir aber, wenn ich schon die Möglichkeit hab, dann muss ich es probieren. Hat geklappt, war cool. 

Rijar hat immer Ausschau nach Orang Utans gehalten, aber leider haben wir nur kleinere Affen gesehen. Als wir weiter gelaufen sind, haben wir Nester gesehen. Sie bauen sich wohl jeden Abend ein neues Nest und schlafen von ca. 19 Uhr bis 05:30 Uhr. 

Kleine Pause, bisher aber keine Orang Utans

Nach unserer Pause ging es weiter, wir sind nochmal ein Stück gelaufen, aber weiterhin keine Orang Utans. Um ca. 16:30 Uhr waren wir wieder zurück an der Campsite. Jetzt hieß es Bikini und Badehose an und ein Bad im Fluss nehmen, endlich waschen.

Also Handtuch geschnappt, Schlappen an und auf ging es. Zuerst mussten wir wieder über ein Baum hüpfen und ein Stück durch den Dschungel. Man musste echt genau gucken, wo man hintritt und vor allem wo man reingeht zum Baden, denn die Strömung war nicht ohne. Wir haben eine Stelle gefunden, wo man sich mehr oder weniger gut reinlegen konnte, um sich bisschen zu waschen. Das Wasser war echt kühl, aber das war genau das, was man nach so einer Wanderung brauchte. Da wir da aber mit Flip Flops hin und her gelaufen sind, hat sich Marius noch einen Blutegel eingefangen, erst als er im Zelt saß, hat er mitbekommen, das irgendwas an seinem Fuß hing. Er ist direkt zu unserem Guide gegangen und hat gefragt, ob er den abziehen kann. 

18:30 Uhr, Abendessen wurde vorbereitet

Das Essen wurde allmählich zubereitet und wir saßen alle gemeinsam um die Feuerstelle und haben uns mit dem Guide unterhalten, uns ausgetauscht und neue Wörter gelernt. 

Da es so geregnet hatte und die Guides direkt neben uns im Zelt ihr Schlafplatz hatten, haben sie bei sich Kerzen aufstellt und das Essen dann da reingereicht. Wir saßen also alle nett zusammen, haben gemeinsam gegessen und dann sind wir platt, satt und glücklich um 21 Uhr schlafen gegangen. 

Tag 2 auf der Orang Utan Tour in Sumatra

Die Nacht war eher bescheiden, Marius hat sich seine Hände gejuckt, weil ihn wahrscheinlich Ameisen angepinkelt haben und ich habe mich von Seite zu Seite gewälzt. 

Den Tag haben wir mit einem Tee und Kaffee gestartet, etwas später gab es dann Frühstück. Während es zubereitet wurde, saßen wir draußen und haben es uns auf der Matte gemütlich gemacht. 

Dir fehlt noch was in deinem Gepäck ? Lass dich von unserer Packliste inspirieren, vielleicht ist ja etwas dabei

Nach dem Frühstück, gegen 10:30 Uhr ging es wieder los 

Kurz nach 10 sind wir losgelaufen, diesmal war der erste Teil des Weges schon sehr anstrengend, es ging immer höher und kaum noch Stellen wo man mal durchatmen konnte, gut das Rijar immer mal eine kleine Pause eingelegt hatte. Hier und da haben wir mal einen kleinen Thomas Leafe Affen gesehen, aber keine Orang Utans. 

Es ging weiter durch die Tiefen des Dschungels, wir waren bis auf die Unterhose nass geschwitzt, sind durch enge Wege gelaufen, Schlamm und viele grüne Pflanzen gelaufen. Ein Weg der auf und ab ging und mehr abverlangt hat als man dachte. 

Unterwegs führte der Weg weiter Richtung heiße Quellen, unser heutiges Tagesziel, wo wir schlafen werden. Wir legten eine kleine Pause ein, um durchzuschnaufen, dort fragten wir Rijar, ob man auf dem Weg noch Glück haben kann Orang Utans zu sehen. Er meinte, wahrscheinlich nicht, aber alles ist möglich. 

Es ging wieder durch einen schlammigen Weg, es wurde noch enger und durch die vielen Wurzeln an den Bäumen auch echt rutschig. Man wartete schon sehnsüchtig auf die Campsite wo man sich waschen kann. Bei de letzten paar Metern kletterten wir über Steine und mussten durch den Fluss laufen, um auf die andere Seite zu kommen. Überall dampfte es schon. Natürlich musste ich, kurz bevor wir da waren noch in Affen Scheiße fassen, als ich mich am Stein festhielt. 

Campsite 2 angekommen, Taschen abschmeißen, Bikini und Badehose an

Als wir an der Campsite für die zweite Nacht ankamen, dauerte es nicht lange, da hatten wir unsere Badesachen an. Ulkigerweise gibt es Stellen im Fluss, die trotzdem kalt sind, da sind wir zuerst rein. Dann war es uns aber zu frisch und wir sind wieder ein Stück runtergelaufen zu den heißen Quellen. Dort saß auch ein anderes Pärchen drin, die beiden waren aus Holland. Während wir uns wie in der Badewanne fühlten, umgeben vom Dschungel, fühlten wir uns so gut. Es verging eine gute Stunde, dann sind wir wieder rausgegangen.

Orang Utan Tour Sumatra hot springs
Baden in den heißen Quellen
Orang Utan Dschungel Tour in Sumatra – Campsite 2-

Auch auf einer Reise sollte man sich bestmöglich absichern, denn wenn man nicht auslandskrankenversichert ist, kann es zu hohen Ausgaben kommen. Wähle am besten eine gute Auslandskrankenversicherung die weltweit greift.

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Tag 3 auf der Orang Utan Tour in Sumatra • Letzter Tag und Rückweg

Um 7 Uhr sind wir wach gewesen, genau genommen auch immer mal in der Nacht. Nachdem wir unsere Zahnbürsten geschnappt haben und die Zähne am Fluss putzen, setzten wir uns noch ein bisschen ins Zelt. 

Um 10 Uhr gab es Frühstück, ein Pancake mit Ananas, wie immer unseren Tee und Kaffee und um 10:45 Uhr ging es dann los. Unsere Wanderhosen waren mittlerweile so klamm, die Blutegel Socken richtig dreckig und unsere Wanderschuhe voll mit Schlamm. 

Es ging wieder diesen furchtbaren und komplett matschig rutschigen Weg zurück zur Campsite 1. Dort überquerten wir wieder den Fluss, das hieß Schuhe aus, Wanderhose hochkrempeln, mit Sack und Pack durchqueren.

An der Campsite vom ersten Tag und Mittagessen

Insgesamt hatten wir für den Weg diesmal nur eine Stunde gebraucht. Für eine Mittagspause legten wir hier ein Stop ein. Die Wanderhose war trotz des hochkrempelns klitschnass und konnte so etwas trocknen. In der Zeit gab es noch einen Kaffee und Tee. Nach einer guten Stunde bekamen wir dann unser Essen, Nudelpfanne, Ei und Chips. Das gab es jeden Tag und irgendwie war es trotzdem lecker, mit Chili Soße verfeinert, war das ganze nochmal ein Stück besser. Nach dem Essen kamen die ganzen Äffchen aus dem Wald gerannt, um sich die Reste zu klauen, direkt hinter dem Zelt war also richtig was los. 

Ein frecher Affe der sich in der Campsite an den Resten bedient hat

Gegen 14:20 Uhr ging es wieder weiter, fast dieselbe Strecke zurück, wie am ersten Tag. Bisher hatten wir ja nur zwei Orang Utans am ersten Tag gesehen und sonst gar keine mehr, also hofften wir welche anzutreffen. Es dauerte gar nicht mal so lange als Rijar rief, „hier, oben, Orang Utan Mutter mit Baby“.

Wir konnten unser Glück kaum fassen, ein Orang Utan und dann noch mit Baby, man sah es aber sehr schlecht, weil sie weit oben in den Bäumen saß um zu fressen. Rijar fragte uns, ob wir warten wollen oder weiter gehen möchten. Er sagte, es lohnt sich meist zu warten, weil sie irgendwann weiter runterkommen vom Baum. Das hat natürlich unser Interesse geweckt, weil wir genau wissen, dass es sich lohnt bei Tieren zu warten. Vor allem, wenn sie gewisse Verhaltensmuster haben. 

Es verging bestimmt eine Stunde 

Wir standen immer noch dort, Kopf in den Nacken, der tat mittlerweile schon weh und war steif. Man fragte sich, ob es noch lohnt zu warten, aber wir vertrauten darauf, dass sie bald runterkommt. Man sah es immer nur rascheln, ein Schatten hinter Bäumen, aber die Sicht war echt beschissen. 

Dann war es so weit, die Mutti näherte sich immer mehr, hangelte sich von Baum zu Baum, beschütze ihr Baby und kam uns immer näher und näher. Man waren wir aufgeregt. Rijar meinte dann, „schnappt eure Sachen, wir gehen ein Stück weiter rein“. So schnell hatten wir noch nie unsere Rucksäcke auf. Schnellen Schrittes ging es über Stöcker weiter rein, dort war weder ein Weg noch hatte man irgendwie eine Sicht was unter unseren Füßen passierte. Fakt war, wir wollten Orang Utans sehen und dafür läuft man auch sonst wo rein. 

Dort standen wir nun

Unser Guide zeigte uns immer wieder Stellen, wo man eine bessere Sicht hatte. Marius hinter mir mit der Kamera und ich mit dem Handy, die irgendwie versuchte einigermaßen gut filmen zu können. Nun war Vollfokus auf das, was vor uns passierte, eine Mutti mit ihrem Baby, man sah es mittlerweile auch am Bauch hängen und es war wirklich zuckersüß. Immer wieder folgten wir leise ihrer Spur und kamen trotz der Ferne, doch so nah. Jetzt nicht das wir sie hätten direkt vor uns gehabt, aber es war schon nicht weit weg. Sie sah uns immer wieder an, als wüsste die Orang Utan Dame, das wir dort stehen würden.

Das war ein Moment den hätten wir am liebsten stoppen wollen, das schönste ist, dass wir das ganze bestimmt eine Stunde beobachten konnten, bevor sie mit ihrem Baby auf die andere Seite wechselte und in den Büschen verschwand. Das einzige, was uns über die Lippen kam, war danke, danke liebe Mutti das du dich so schön mit deinem Kind gezeigt hast und uns die Zeit geschenkt hast. Die Dankbarkeit, die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten kann man kaum in Worte fassen und zaubert mir sogar beim Schreiben ein dickes Grinsen ins Gesicht und vielleicht auch ein kleines Tränchen. Was ein Moment. 

Puh , weiter geht’s

Nach diesem Erlebnis vergaß man sogar die Schmerzen in den Beinen und die Müdigkeit. Bevor wir losgingen hörten wir einen lauten Knall und haben uns alle erschrocken. Keiner konnte es zuordnen und es ging weiter. Nicht Mal 10 Minuten gelaufen, sind wir wieder auf ein Orang Utan gestoßen, wieder Mutti mit Baby, was ein Glückstag. Wir stellten uns zu einem anderen Guide, der schon mit zwei anderen dort stand. Er erzählte uns dann, dass das Bein von dem Affen gebrochen ist, weil sie von 20 Metern runter gefallen ist.

Das war dieser Knall, den wir von weit weg hörten und keiner wusste was das war. Der andere Guide erzählte, dass er ihr so gerne geholfen hätte, weil es wohl direkt vor ihm passierte und die Mutti wohl laut geschrien hat. Es sind aber wilde Tiere und zu helfen wäre in dem Moment sehr gefährlich. Das ist natürlich der nicht so schöne Teil, vor allem als wir sahen, wie das eine Bein runter hing und sie nur noch versuchte ihr Baby zu schützen. Zwei Momente in einem, schön das man noch ein gesehen hat, aber auch nicht so schön was passierte. Wir wollten auch gar nicht lange bleiben, weil es nicht schön war, mit anzusehen, wie das Tier leidet.  

Kurz vor Ende der Tour

Kurz bevor wir raus aus dem Dschungel waren, hörte man schon von weitem die Straße, es konnte also nicht mehr weit sein bis zum Ausgang. Dann hatten wir tatsächlich noch einmal das große Glück, ein großen Orang Utan zu sehen. Der saß gefräßig im Baum, ließ die Beine baumeln und schaute uns an mit seinem großen Gesicht. Rijar meinte, es sei ein Alpha Tier, ein Big Boss, einer der alles bewacht in diesem Bereich. Der war wirklich ein ordentliches Kaliber, so eine große Statur, ein Männchen hatten wir so bewusst ja noch gar nicht gesehen. Er war so nah, dass wir ihn beim Fressen beobachten konnten. Das wir zum Schluss oder an dem Tag nochmal so viele Affen sehen, hätten wir nicht gedacht. Glücklicher und zufriedener hätten wir wohl nicht aus dem Dschungel gehen können.

Orang Utan Tour Sumatra – Big Boss im Dschungel –

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