Vulkan Ijen Wanderung • Nacht Wanderung zu den blauen Flammen
Schon lange war die Rede davon, eine Wanderung zum Ijen Vulkan zu machen. Im Oktober 2022 war es soweit, bei unserer 3-tägigen Tour mit Javaadventuretrail ging es zur Nachtwanderung und den blauen Flammen.

Wo liegt der Ijen Vulkan?
Der Vulkan Ijen liegt im Osten der Insel Java im Ort Jawa Timur. Er hat eine Höhe von 2769 Meter und ist ein beliebtes Ziel für Touristen.
Was macht den Ijen Vulkan so besonders?
Die blauen Flammen des Ijen sind das Highlight, wenn man den Vulkan besichtigt. Das blaue Feuer ist ein entzündetes Schwefelgas und tritt mit Temperaturen um die 600 Grad aus Rissen aus. Die Flammen können dabei bis zu fünf Meter hoch werden. Der Ijen ist außerdem das größte Blauflammengebiet der Welt.
Der Ijen Vulkankratersee ist etwa 100 Meter tief, wird als das „größte Säurefass der Welt“ bezeichnet und als der größte überseuerte See. Das türkisfarbene Wasser (ph Wert 0,3) wird durch dampfende Solfataren teilweise überdeckt, dadurch ist die Sicht nicht immer gegeben.
Wie lange braucht man für die Wanderung zum Ijen?
Für die Wanderung braucht man gute 2 Stunden. Mit kleineren Pausen ist es gut machbar den Weg zu laufen. Es ist stellenweise etwas steil, aber wird zum Ende hin etwas angenehmer. Die letzten 800 Meter zum Kraterufer muss man über viele Steine nach unten laufen.
Man läuft an etwa 6 Checkpoints vorbei und der Weg ist 4,2 Kilometer lang. Der Hin- und Rückweg sind dann also 8,4 Kilometer.
Wenn man nicht so mobil ist, kann man sich mit einer Karre hochschieben lassen, aber nur bis zum Kraterrand, den Rest (800 Meter) muss man runterlaufen. Eine einfache Fahrt hoch, kostet 600.000 Rupien /38 €, Hin- und zurück kosten 800.000 Rupien/51 € und die Fahrt nur nach unten, kosten 200.000 Rupien/ 13 €.
Was sollte ich für die Ijen Wanderung anziehen?
Ganz wichtig ist eine Windfeste Jacke*. Die hat uns den Arsch gerettet, denn es war sehr kalt oben (10 Grad). Auf jeden Fall auch festes Schuhwerk, am besten Wanderschuhe*. Eine lange Wanderhose* musst du nur anziehen, wenn du frierst, ansonsten geht auch eine knielange Hose.
Für die giftigen Gase wurden uns Masken bereitgestellt, sodass wir uns darum nicht kümmern mussten. Eine Stirnlampe mussten wir ebenfalls nicht mitbringen, die wurde uns auch geliehen.
Sollte ich eine Tour zum Ijen Vulkan buchen?
Die Wanderung zum Ijen kann man auch alleine machen. Wir haben unsere gesamte Rundreise durch Java, mit Javaadventuretrail gemacht und deswegen auch einen Guide an unserer Seite gehabt. Darüber waren wir froh, denn dadurch hatten wir gute Masken und Stirnlampen. Auch so, haben wir einiges mehr über den Ort erfahren können und der Guide hat immer darauf geachtet das es uns gut geht und das wir aber schnell genug beim blauen Feuer waren. Ohne ihn hätten wir sicher mehr getrödelt und uns am Ende vielleicht geärgert. Es war trotz Begleitung absolut stressfrei.

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Nacht-Wanderung zum Ijen, unser Erfahrungsbericht
Unsere Tour zum Vulkan Ijen startete um 1 Uhr nachts. Wir wurden an der Unterkunft abgeholt und sind dann eine Stunde gefahren. Am Parkplatz sammelten sich schon dick eingemummelte Leute, die mit einem warmen Getränk darauf warteten, dass sich das Tor öffnete. Um 2 Uhr ging es los. Wir präparierten uns, zogen uns die Maske an, um sie einzustellen, die Stirnlampe auf und dann ging es los.

Zuerst sind wir den Wanderweg in einer leichten Steigung hoch, schon die ersten Arbeiter fragten nach einem Taxi. Also man wird mit einer Karre den 3,4 Kilometer langen Wanderweg hochgeschoben und zahlt dann 600.000 Rupien, wenn man Hin- und Rückweg mit solch einer Karre fährt sind es wohl 800.000 Rupien.
Der Weg wurde von Mal zu Mal steiler, die Beine waren müde und wir haben zwischenzeitlich zwei Pausen gemacht. Auf dem Weg verteilt befinden sich insgesamt 6 Checkpoints, hier kann man sich zwischendurch aufwärmen und was trinken oder zur Toilette gehen.
Wir waren so durchgeschwitzt, vor und hinter uns unfassbar viele Menschen, der Wind wehte uns um die Ohren, aber es war fast geschafft. Die letzten Meter nach oben waren echt anstrengend und man hat den Muskelkater schon schreien hören.
Abstieg zum blauen Feuer
Um das blaue Feuer sehen zu können, mussten wir nur ca. 800 Meter runter laufen. Über einen sehr steinigen Weg ging es in die Tiefe, aber wenn man langsam gelaufen ist, super machbar.
Während wir den Abstieg hatten, liefen eigentlich die ganze Zeit Minenarbeiter an uns vorbei. Mit ihren Körben gingen sie an uns vorbei, um die Schwefelstücke nach oben zu transportieren.

Dann standen wir davor, direkt vor dem blauen Feuer, das Naturschauspiel, dass es nur zwei Mal weltweit gibt. Einmal hier und in Äthiopien. Wir mitten drin, an 600 Grad heißen blauen Flammen, die man nur nachts sieht. Man was waren wir begeistert und geflasht. Da hat man für einen kurzen Moment die ganzen Touristen vergessen, obwohl es echt voll war. Jeder wollte ein Bild, alle standen im Halbkreis davor. Direkt daneben leisteten Minenarbeiter schwerste Arbeit, während wir auf der anderen Seite stehen und es bestaunen. Der Job zählt zu den härtesten der Welt und sogar zu den giftigsten, wegen der ganzen Schwefelgase.
Während wir da mehr oder weniger versuchten irgendwie ein Foto zu schießen und zu filmen, konnte man sich nicht allzu lange am Feuer aufhalten, weil alle ran wollten. Das war ein Moment, wo Segen und Fluch zugleich spielten. In dem einen Moment wunderschön und im anderen die Massen an Touristen.

Auch auf einer Reise sollte man sich bestmöglich absichern, denn wenn man nicht auslandskrankenversichert ist, kann es zu hohen Ausgaben kommen. Wähle am besten eine gute Auslandskrankenversicherung die weltweit greift.

Kurz vor 4 Uhr, auf zum Kraterrand
Andre sagte, lasst uns hochgehen zum Kraterrand, so können wir versuchen noch ein schönes Foto vom Kratersee zu schießen.
Er sagte zu uns, dass es Priorität hat, die anderen Leute, die nach unten wollen vorzulassen. Einfach aus dem Grund, weil wir schon unten waren und andere das Feuer noch sehen wollten. Wobei wir uns echt gefragt haben, wie das bei manchen noch funktionieren sollte, denn es wurde immer heller und es kamen noch sehr viele nach unten.
Der Kratersee war oben immer noch komplett bedeckt von den Schwefelwolken, es wirkte ziemlich aussichtslos, dass wir überhaupt nochmal eine gute Sicht bekommen. Es war sehr kalt, vielleicht 10 Grad, aber wir gaben die Hoffnung nicht auf, noch einen guten Augenblick zu erhaschen.
Während wir da so rum standen, haben wir uns mit Andre unterhalten. Er erzählte uns, dass die Minenarbeiter grad Mal 1 Cent pro Kilo Schwefel bekommen, dass ist extrem krass und traurig, weil sie zu harten Bedingungen dort arbeiten.
Langsam wurde die Sicht auf dem See etwas besser, sodass wir noch ein Foto machen konnten.


Rückweg zum Parkplatz
Dann machten wir uns auf den Rückweg. Der war wunderschön, grün, im Hintergrund noch ein weiterer Vulkan. Überall zog der Nebel weg, die Sonne ging immer weiter auf, es wurde wärmer und die Landschaft war toll. Man wollte alle paar Meter stehen bleiben und gucken.
Wir dachten, der Hinweg war schon anstrengend, aber auf dem Rückweg hat man erstmal seine Beine gemerkt, die waren nämlich total zitterig.
Nach 5 Stunden waren wir dann wieder am Parkplatz, mit jeder Menge neuer Eindrücke und Erlebnisse. Die Beine haben sich verabschiedet, müde und erschöpft ging es zurück zur Unterkunft, wo eine heiße Dusche auf uns wartete.


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